Wolfgang Goebel
Künstlerisch steht heute die Transformation natürlicher Strukturen in einen neuen Kontext, nämlich in die Bildgestaltung bzw. das Objekt im Vordergrund seiner Arbeiten. Dabei wird der Begriff „natürliche Struktur“ sehr weit gefasst. Das kann z. B. die fraktale Struktur einer geologischen Formation sein, die schrundige Oberfläche eines erodierenden Mauerwerks, die schroffe Struktur eines Stückes Schlacke oder einfach nur die morbide Ästhetik korrodierenden Metalls. Dies sind die Impulsgeber, die bei ihm einen kreativen Prozess in Gang setzen, an dessen Ende dann das fertige Bild oder ein wie auch immer geartetes Objekt steht. Die so entstandenen Arbeiten korrespondieren stark mit seiner Sozialisierung im Ruhrgebiet (geboren in Hagen, Studium und Wohnsitz in Dortmund) und einer damit verbundenen Affinität zu der ehemals die Region prägende Schwerindustrie.
Peter Suck
Ich fotografiere seit 2015 nach dem Studium in der Parkakademie Dortmund bei Prof Mante und zahlreichen workshops mit dem Schwerpunkt „abstrakte Fotografie“. Die Ausstellungsfotos stellen eine eigene Wirklichkeit dar, die nur sehr bedingt mit einer dokumentartig fotografierten Wirklichkeit korrespondiert. Allen Bildern liegt natürlich ein Motiv zugrunde, welches zunächst erfasst werden muss. Anders als in der Malerei jedoch kann die Fotografie mit der Kamera nicht auf einer freien Leinwand ein Bild zeichnen (außer mit sehr speziellen Techniken). Das Motiv selbst wird durch unterschiedliche Kamerabewegungen in eine neue Wirklichkeit geführt. Dabei verlieren die Bilder den unmittelbaren Bezug zu ihrem Aufnahmeort. Im Foto wird von den realen situativen Bedingungen abstrahiert und das Bild auf Farben, Formen und Eindrücke reduziert. Neue Sichtweisen entstehen durch die Art der Kameraführung.