Anne Hefer – Malerei

26.10. bis 16.11.2025

In meinen Vorstellungen ist es vor allem der Naturraum, der mit Offenheit, Mehrdeutigkeit und assoziativer
Vielfalt korrespondiert. Er entzieht sich einem System, einer Norm und erlaubt größtmögliche Freiheit
im Malprozess. Hinzu kommt: Ich verfolge die täglichen Nachrichten in den Medien – Bilder, die besondere
Ereignisse zeigen. In meinem Atelier habe ich eine große Sammlung von Zeitungsbildern, die mich
inspirieren.
Für mich ist jedes Bild ein Aufbruch ins Ungewisse, eine Möglichkeit, Erinnerungen, Gedanken und Gefühle
zu transformieren. In einem freien, aber ernsten Spiel mit den Farben entstehen Formen, die auch in
der Natur vorkommen könnten: Gefiederte Wolken, Kumulustürme, diffuse Lichtströme, Flußläufe, holprige
Landstriche, das offene Meer. Unwillkürlich schleichen sich rätselhafte, reale, ja, unheilvolle Phänomene
ein: Brennende Stätten, verwüstete Landstriche, Industriebrachen, Havarien. Im Bild ergibt sich
eine Mischung der Sphären; sie spiegeln die momentane Stimmung im Malprozess wider.
Quasi unter der Hand verwandelt sich so im Spiel mit der Farbe Ersonnenes in Realität und Wirklichkeit
in Fiktion.
Marcel Proust sagt über die Realität im Bild:
„Was wir Wirklichkeit nennen, ist eine bestimmte Beziehung zwischen Empfindungen und Erinnerungen,
die uns gleichzeitig umgeben – eine Beziehung, die bei einer einfachen kinematographischen Wiedergabe
verloren gehen würde, da diese sich um so mehr von der Wahrheit entfernt, je mehr sie sich auf sie zu beschränken
vorgibt…“
www.anne-hefer.de