Karl Emil Wiele
Vita
*in Berlin, bedingt durch den Krieg aufgewachsen in der damaligen Tschechoslowakei. Studium der Elektrotechnik und Gaststudium an der Kunstakademie in Prag. 1968 in die Bundesrepublik Deutschland emigriert. Mitglied im BBK Ruhrgebiet und HAGENRING. Lebt und arbeitet in Dortmund und Svojšice, Tschechien.
Statement
„Karl Emil Wiele lässt sich potentiell von jedem Material inspirieren: Neben Papier, Pappe, Holz, Glas, Metall, Kunststoff oder Handelsüblichem aus dem Baumarkt interessiert er sich jedoch vor allem für die Eigenschaften von Fels und Stein. Entsprechend liegt ihm die Arbeit mit Hammer und Meißel sehr am Herzen. In einem Steinbruch nahe Prag findet er ideale Bedingungen vor, dort gibt er auch Workshops. Allerdings lässt er sich nicht auf die klassische Bildhauerei festlegen, sondern kombiniert Materialien wie zum Beispiel Stein und Metall oder Stein und Glas. Darüber hinaus realisiert er seine Werke auch als Zeichnung, Grafik, Malerei oder als Objektkunst. Installationen innen wie außen ermöglichen ihm zudem, Querverbindungen herzustellen zwischen Bild und Objekt und Skulptur, zwischen Fläche und Raum. Häufig, aber nicht zwingend, setzt er sich in seiner Kunst kritisch mit Themen auseinander, die ihn beschäftigen:
das Wesen des Menschen, seine Herkunft, Gegenwart und Zukunft, die Entwicklung der Naturwissenschaften, gesellschaftliche Themen sowie rein ästhetische Fragestellungen. Die figürliche Darstellung (des Menschen) reizt ihn dabei ebenso wie das Spiel mit Formen der Abstrakten, der Konkreten und der Seriellen Kunst. Auch wenn das eine oder andere Mal eine Überlegung oder ein Thema zu einem Werk inspirieren, so überlässt Karl Emil Wiele sich bei der Ausarbeitung ganz der intuitiven Wechselwirkung von Material und Schaffensprozess. So entstehen Kunstwerke, die uns als Betrachtende sinnlich ansprechen und individuell erreichen, die jedoch in der Deutung offen sind und bleiben.“
Dr. Hermann Ühlein